Dienstag, 5. Dezember 2017

Ist der Eppendorfer Park in Gefahr?

Umgekippte Eiche1

Gleich zweimal innerhalb weniger Wochen haben im Oktober die Stürme Xavier und Herwart den Deutschen Norden heimgesucht. Die Unwetter machten auch vor dem Eppendorfer Park nicht halt. Die traurigen Highlights:
Umgekippte Eiche 2
Xavier beschädigte nach Angaben des Grünamts 12 Bäume. Sechs von ihnen, darunter eine große Birke, stürzten um bzw. mussten gefällt werden. Sturmtief Herwart drei Wochen später kippte ebenfalls zwei Bäume um wie Streichhölzer, u.a. eine 120 Jahre alte Eiche, ein dritter Baum wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Glücklicherweise gab es keine Verletzten.
Was wir erlebt haben, war sicherlich nicht der letzte Sturm. Wir wollten daher vom Bezirksamt wissen, ob der Eppendorfer Park in Gefahr ist. „Stürme sind unvorhersehbare Ereignisse“, so Pressesprecher Jan-Peter Uentz-Kahn, „von daher lassen sich keine Gefahren im Voraus vorhersagen.“
Eppendorfer Park im Sommer
Eppendorfer Park im Sommer
Dennoch trifft die Verwaltung Vorkehrungen. Schon im Sommer haben der Bezirk und wir einen Plan veröffentlicht, den alten Baumbestand zu schützen. Denn Eppendorfer*innen sind nicht immer respektvoll mit dem Park umgegangen, haben sich ihre Schleichwege von den Wegen weg durchs Grün getrampelt. Das soll sich ändern.
Derzeit ist die Anlage etwa zu Hälfte gesperrt. Bis zur Jahreswende wird der süd-westliche Zugang barrierefrei gestaltet. Gartenfachleute stellen das alte Wegesystem von 1900 wieder her. Schutzgitter werden alte und neue Pflanzen künftig sichern, damit sie mehr Raum zum Atmen haben. Kniehohe Gitter tragen künftig zur Stabilität der grünen Riesen bei.
Eine Rampe führt künftig auf den Hügel
Eine Rampe führt künftig auf den Hügel
Eine gute Nachricht gibt es indes für Rollstuhlfahrende und Kinderwagen-Eltern: wer aus diesen Gruppen bisher auf den Hügel wollte, scheiterte meist an 16 breiten Stufen. Unser Verein MARTINIerLEBEN hatte daher angeregt, im Zuge des Umbaus die Einrichtung einer Rampe zu prüfen. Unmöglich, hieß es zunächst aus der Bezirksverwaltung: eine Auffahrt müsste eine Länge von 94 Metern haben. Nun hat man dort noch einmal nachgerechnet. Bezirksamtssprecher Uentz-Kahn: „Bei der Konkretisierung der Ausführungsplanung hat sich die Möglichkeit ergeben, dass der Hügel entsprechend barrierefrei erreichbar sein wird.“


Text und Bilder: Hans Loose